Der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Polen und Deutschland steigert sich seit 2010 von Jahr zu Jahr mit zweistelligen Wachstumsraten immer wieder auf neue Rekordhöhen. Grund dafür ist die gute Konjunktur in beiden Ländern. Ein bemerkenswerter Anteil der nach Deutschland exportierten Industriegüter kommt von den vielen ausländischen Unternehmen, die in Polen produzieren. <!--break-->So ist gegenwärtig eine interessante Gemengelage festzustellen. Einerseits tragen die relativ niedrigen polnischen Löhne (z.Z. etwa 35-30% des Durchschnitts west-europäischer Löhne) zu den Exporten ausländischer Filialen bei. Andererseits kommen aber auch viele Auswanderer aus Großbritannien, Irland u.a. wieder in die Heimat zurück, weil das gestiegene Lohnniveau es wieder lohnend macht in der ursprünglichen Heimat zu leben. Die Control Union-Akademie führte ein Interview mit Hern Dr. Rafal Bis, Geschäftsführer der Dr. Bis Consulting und Vermittlung sp. z o.o., Sitz Szczecin.
Frage: Herr Dr. Bis, Ihr Unternehmen ist seit vielen Jahren damit sehr erfolgreich befasst, deutsche und polnische Geschäftspartner zu verbinden. Wie sehen Sie aktuell die Geschäftschancen für die Unternehmer beider Länder?
Antwort: Die Chancen für beide Seiten sind weiterhin sehr hoch, jedoch aus jeweils anderen Gründen. Für deutsche Unternehmer bieten sich zwei Chancen: einmal ist es relativ einfach als deutscher EU-Bürger in Polen ein eigenes Unternehmen in Polen zu gründen und zu betreiben. So lassen sich die inzwischen gut ausgebildeten und erfahrenen polnischen Mitar-beiter kostensenkend einsetzen. Gleichzeitig gibt es auch weiterhin polnische Arbeitskräfte, insbesondere einsatzfreudige und sprachlich begabte Menschen, die gern in Deutschland arbeiten möchten, weil sie dort besser verdienen als zu Hause. Polnische Arbeit-nehmer haben auch zwei Chancen: sie können in Polen entweder als einheimische Experten in den deutschen Unternehmen Führungspositionen bekleiden, weil wir nur selten deutsche Unternehmer sehen, die ihre eigene Firma hier sicher führen können, weil sie nicht über ausreichende Sprachfertigkeiten verfügen.
Frage: Welches sind Ihre eigenen Dienstleistungen, die Sie im grenzüberschreitenden Kooperationsgeschäft anbieten?
Antwort: Wir sind kundenorientiert tätig und haben über die vielen Jahre Erfahrungen gesammelt, wie wir unseren Landsleuten und auch den deutschen Partnern fast alles liefern können, was sie brauchen. Dabei konzentrieren wir uns auf drei Schwerpunkte:
Frage: Welche Frage sollten deutsche Kunden bei Ihnen öfter stellen?
Antwort: Deutsche Unternehmer kommen meist mit einer zu Hause ganz detailliert ausgetüftelten Geschäftsidee zu uns und wundern sich dann, dass hier eine andere Gesetzgebung existiert und auch eine in Details etwas andere Businesskultur bei denjenigen Behörden und Unternehmer, die bisher kaum ausländische Kontakte pflegten. Oft werden wir nach den speziellen Gegebenheiten unsere Landes erst dann gefragt, wenn es irgendeinen Konflikt oder eine Enntäuschung gab. Allerdings kann ich sagen, dass wir danach immer eine alle zufriedenstellende Lösung fanden. Die Untrerschiede sind da. Sie sind eigentlich immer positiv nutzbar, wenn man von vorn herein damit rechnet.
Control Union Akademie: Herr Dr. Bis, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Fotonachweis: Miele: http://polenjournal.de/wirtschaft/unternehmen Dr. Bis: Dr. Bis, privat
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